Meine Erfahrungen als Kanadier in der Schweiz

Nicholas Neoman Nov 28, 2016

Ich bin der erste kanadische Mitarbeiter, der bei nine.ch in Kanada arbeitet, und ich möchte in diesem Blogpost meine Erfahrungen vom Besuch der Schweiz und der Einführung in meinen Job teilen.

Die erste Hürde bei der Bewerbung für einen Job ist grundsätzlich die Teilnahme an den Interviews. Kelowna liegt im Westen Kanadas und die Uhrzeit ist somit im Vergleich zu Zürich 9 Stunden zurück. Daher musste das Gespräch entweder früh morgens oder spät abends stattfinden. Zum Glück halfen verschiedene Technologien wie das Internet, E-Mail und Skype dabei, dass ich mich mit einigen Teammitgliedern von nine.ch vernetzen und wir uns so gegenseitig über die 8.000 km Entfernung kennen lernten konnten. Sobald ich fest angestellt war, reiste ich für einen Monat nach Zürich zum Hauptsitz von nine.ch, um mehr über die Unternehmenspolitik, die Prozesse, die Kultur und die Werte von nine.ch zu erfahren und um diese nun in der Geschäftsstelle in Kelowna implementieren zu können.

Obwohl ich bereits mehrere Länder ausserhalb Kanadas besucht habe, bin ich vor meinem Besuch in der Schweiz noch nie in Europa gewesen. Natürlich hatte ich sowohl aus den Medien, als auch durch Gespräche mit anderen, die die Schweiz besucht hatten, von den Alpen, Chalets und Seen gehört. Mir waren bisher vor allem die berühmten Exporte wie z.B. Käse, Schokolade, Uhren und Militärmesser bekannt, deswegen erwartete ich ein Arbeitsumfeld, in dem Qualität hoch priorisiert wird.

Hier sind einige der Unterschiede, die mir im Vergleich zwischen Zürich und Kelowna aufgefallen sind:

Preise

Ich fand Zürich sehr teuer. Bei grundlegenden Einkäufen, Transport und Unterkunft sind die Kosten deutlich höher als in anderen Ländern wie Kanada, den USA usw.

Nahverkehr

Ich schätzte die öffentlichen Verkehrsmittel in Zürich sehr - Busse, Trams und Züge sind alle extrem einfach zu benutzen. So konnte ich in der Schweiz mit dem Zug in 4 Stunden oder weniger überallhin fahren und es war genauso einfach über das Wochenende in ein anderes Land (oder zwei) zu fahren. Der Verkehr ist eine Sache, welche ich mir besser funktionierend in Kanada wünsche. Da jedoch die Distanzen innerhalb des Landes so gross sind, wird es schwierig eine Situation wie in der Schweiz zu erreichen.

Menschen

Wie in vielen grossen Städten der Welt neigen auch die Menschen in Zürich dazu, an öffentlichen Plätzen für sich selbst zu bleiben, sodass ich nur ein paar wenige Chancen hatte, mit jemandem ausserhalb von nine.ch zu interagieren. Doch bei nine.ch war jeder sofort ein Freund und zeigte eine unglaubliche Gastfreundschaft. Als ich für das Wochenende von meinen Plänen erzählte, bekam ich immer tolle Tipps, wie “Probier Fondue” oder “Vergiss die Autobahnvignette nicht”.

Arbeitsethik

Die Arbeitsethik meiner Kollegen bei nine.ch ist komplett anders als die, die ich in Kanada gewohnt bin. Jeder bei nine.ch ist wirklich leidenschaftlich, bei dem was er oder sie tut und durch die Arbeit im Team wird die bestmögliche Arbeitsqualität sichergestellt. Zum Beispiel durfte ich einen Tag mit dem Datacenters-Team verbringen, was mich sehr gefreut hat. Während meiner Tour wurde deutlich, wie stolz die Mitarbeiter auf die Infrastruktur von nine.ch sind. Das Rechenzentrum ist gut geplant und ausführlich dokumentiert - für mich ein Kunstwerk (okay, vielleicht zeige ich hier ein wenig zu viel von meiner Geek-Seite). Auf den Bildern auf unserer Teamseite ist im Hintergrund jeweils tatsächlich eines unserer Rechenzentren zu sehen (kein Photoshop!).

Die Mitglieder des Operations-Teams (zu dem ich jetzt ja auch gehöre), sind ebenfalls leidenschaftliche Experten ihres Bereiches. Während meiner Einführung in Zürich wurde ich ermutigt, jederzeit Fragen zu stellen. Zur Beantwortung wurde immer und überall sichergestellt, dass ich eine genaue und detaillierte Antwort erhielt.

Zusammenfassung

Mein ganzer Besuch bei nine.ch und in der Schweiz war positiv. Ich bin begeistert, Teil eines solch leidenschaftlichen Teams zu sein und freue mich darauf, nine.ch’s Philosophie und Arbeitsethik mit nach Kanada zu bringen. Obwohl ich erst seit einigen Wochen wieder in Kelowna bin, kann ich es kaum erwarten, wieder einmal in die Schweiz zurückzukehren.